Bunker Schützenplatz
Adresse
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Koordinaten
Koordinaten (FwGrid): | 32-U-ND-000-000 |
Koordinaten (Google): | 0.0 N - 0.0 O |
Eckdaten
Art: | Tiefbunker (TB) |
Typ: | S-bau |
Baujahr: | 1943/1944 |
Ebenen (alle); Etagen: | 1; KG |
Abmessungen (lxbxh): | 83,82 m x 22,66 m |
Außenwandstärke: | |
Dachstärke: | 3,05 m |
Heutige Nutzung: | gesprengt; zugeschüttet und übererdet |
Information(en)
Der Luftschutzbunker Schützenplatz hatte mindestens 4 Zugangsbauwerke. Über die man in den jeweiligen Bereich des Bunkers gelangte. Zum einen war da der Gaubefehlsstand Hannover-Braunschweig hier war die Luftschutz-Warnzentrale untergebracht. Von hier wurden die sogenannten Luftlage-Meldungen über Drahtfunk verbreitet. Betrieben wurde der Sender von Angehörigen der HJ.
Daneben folgte die Luftschutzbefehlsstelle, auch bekannt als Polizeibunker. Hier saß der Polizeipräsident der Stadt Hannover. Und koordinierte nach den Luftangriffen die Aufräumarbeiten zusammen mit anderen Dienststellen.
Über je einen weiteren Zugang war ein Not-Lazerett, in dem Ärzte und Krankenschwestern aus dem Krankenhaus Siloah eingesetzt waren, und in dem auch ein vollausgestatteter OP zur Verfügung stand, sowie der öffentliche Luftschutzbunker, der 500 Menschen Schutz vor den Bomben bot, zugänglich.
Am 06.04.1945 der Gauleiter hatte sich bereits in den Harz abgesetzt, zog in den Gaubefehlsstand der Stadtkommandant ein. Bereits am Morgen des 10.04.1945 - am Tag als Hannover von der 84. US Infanterie Division eingenommen wurde - verlies der Kampfkommandant den Bunker wieder. Soweit mir bekannt ist, war das Ziel danach - mit einem Zwischenstopp - Celle.
Unmittelbar nach Ende des Krieges wurde der Bunker von der Zivilbevölkerung ausgeplündert, und kurz darauf gesprengt. Laut der Beschreibung eines mir bekannten Zeitzeugen aus Misburg wurde der Bunker mit Wasser gefüllt, und mit Hilfe einer verhältnismäßig kleinen Sprengladung auseinander gedrückt. Anschließend wurden die Zugänge mit Bauschutt verfüllt, und das ganze wurde dann mit einer Sandschicht überzogen.
Bilder
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Verwendete Quelle(n)
[1] "Foedrowitz-Liste", Auflistung der Bunker in Norddeutschland von
Michael Foedrowitz, Berlin!
[2] "Tabellarische Auflistung aller Bunker in Hannover", erstellt vom
Amt für Zivilschutz aus dem Jahre 1991!
[3] "Tabellarische Auflistung aller Bunker", erstellt durch die Stadt Hannover,
Abt. "Bauamt" [2005]
[4] "Tabellarische Auflistung aller Bunker (im Bundesbesitz)", aus einer Antwort der
"Bundesanstalt für Immobilienaufgaben", kurz: "BImA" [Stand: April 2005]
[5] "Die Weltkriegsbunker", Untersuchung des
Geschichtsleistungskurses an der Wilhelm-Raabe-Schule im Winter 1992/1993
[6] "Baubestimmungen für den Bau von Luftschutz-Bunkern" (6 Einzelhefte), Berlin 1941,
Herausgegeben vom RdL&OdL
[7] "US Strategic Bombing Survey :: Hanover Field Report", o.O., 1947.
Sowie eigenes Archiv.
und eigene Recherchen!
Bildnachweis(e)
Oben: Frankenfoss privat, Privatarchiv Niemandsland; Gesamtansicht: Collage aus 5 Einzelbildern von Niemandsland.
Danksagung
Mein Dank geht an Herrn Frankenfoss (Name auf eigenen Wunsch geändert!) für ein mehrstündiges Gespräch am 30.01.2013, sowie für die Überlassung von Fotos. Im Sommer 2015 konnte ich weitere Fotos von Herrn F. auf Ebay erwerben.